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Gekürzte Fassung des Rundschreibens vom Januar 2007

Themenübersicht


Liebe Ballettfreunde,

das neue Jahr ist eingezogen, und hier melden wir uns wieder.

Zunächst möchte ich mich ganz herzlich bei all’ denen bedanken, die unserem Aufruf gefolgt sind und wieder für das Erika-Milee-Stipendium ihr Portemonnaie geöffnet haben. Damit können wir unsere Hilfe zur Ausbildung der Ballettschüler weiter fortsetzen. Wie sehr unser aktiver Beitrag geschätzt und auch wahrgenommen wird, hat sich anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums (Frau Fischer berichtet) im Ballettzentrum gezeigt. Auch im neuen Opernjournal und sogar in Ballett Intern ist unser beständiges Engagement lobend hervorgehoben worden. Die Spendenliste 2006 für das Erika-Milee-Stipendium finden Sie diesem Rundschreiben beigefügt.

Kiel, Berlin, München und Essen sind die Stichworte für die Reisen, die wir in diesem Jahr unternehmen werden. Freilich können wir nicht jeder Idee entsprechen, die geäußert wird - es gibt ja ein so reichliches Angebot an Vorstellungen in Deutschland, bei denen wir gern dabei sein würden.

Am Mittwoch, dem 21. Februar, haben wir unsere Mitgliederversammlung. Es stehen die Neuwahlen für die nächsten drei Jahre an, und ich freue mich, wenn ich Sie bei dieser Gelegenheit im Lichtwarksaal der Töpferstiftung wieder sehen kann. Es grüßt Sie herzlich, Ihre

Marjetta Schmitz-Esser

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30 Jahre Ballettfreunde Hamburg

Die Stühle reichten längst nicht aus, so viele Ballettfreunde waren am 6. Dezember ins Ballettzentrum – John Neumeier gekommen. Dort fand im vertrauten Saal „Petipa“ die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Ballettfreunde Hamburg statt. Ein wunderbares Geburtstagfest, das beides war: Ein würdiges und gewürdigtes Jubiläum, aber eben auch geselliges Miteinander der Mitglieder.

Kleine und große Ballettschüler gratulierten tanzend, sie hatten ein wirklich umfangreiches Programm einstudiert, und Uschi Ziegler hatte es übernommen, die einzelnen Programmpunkte aufzuschreiben und für die Ballettfreunde zu vervielfältigen – so wusste jeder, welche Klasse aus welchem Werk tanzte. Dabei hatte Uschi Ziegler netterweise auch noch die ehemaligen und aktuellen Stipendiaten der Ballettfreunde mit einem kleinen Stern zusätzlich gekennzeichnet.

John Neumeier sprach höchst amüsant über die „Gründerphase“ des Vereins, die eng verknüpft ist mit seiner damaligen Haushälterin, Edith Trockenbrodt. Anschaulich erzählte er, wie sie sich ihm morgens vor dem Frühstück in den Weg stellte, um ihm sein Einverständnis für die erste Ballettreise nach Wien abzutrotzen. Niemals, so gestand er im Rückblick, hätte er seinerzeit gedacht, dass ein so großer und aktiver Verband aus dieser Initiative hervor gehen würde. Seine Dankbarkeit über die regelmäßige Förderung bedürftiger Schüler durch Stipendien brachte er ebenso zum Ausdruck wie die enorme Freude über die Spende von 30.000 Euro zum 30-jährigen Bestehen des HAMBURG BALLETT damals, im Jahr 2003. Willy Wiermann, dem Ehrenvorsitzenden, und Marjetta Schmitz-Esser als Erster Vorsitzender wurden Präsente überreicht.

Dr. Detlef Gottschalck, Staatsrat der Hamburger Kulturbehörde, versicherte den Ballettfreunden in seiner Ansprache, dass die Beiträge der Ballettfreunde zur Bereicherung der kulturellen Landschaft in Hamburg durchaus wahrgenommen würden. Nach dem offiziellen begann der gesellige Teil des Abends, am Buffet konnte sich jeder mit Würstchen, Stollen und Glühwein stärken. Auch John Neumeier blieb eine ganze Weile noch auf dem Fest, im Gespräch mit Ballettfreunden. Ein rundum gelungenes Jubiläum!

[Dagmar Fischer]

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Ansprache der Ersten Vorsitzenden zum Jubiläum

Ansprache der Ersten Vorsitzenden Marjetta Schmitz-Esser zum 30-jährigen Jubiläum unseres Vereins am 06.12.2006 im Ballettzentrum - John Neumeier

"Lieber John Neumeier, sehr verehrter Herr Dr. Gottschalck (Staatsrat der Kulturbehörde), liebe Schülerinnen und Schüler der Ballettschule, liebe Anwesende des Hauses, liebe Ballettfreunde,

diese Vorführung hat uns wieder einmal darin bestärkt, wie glücklich wir uns schätzen können, Ihnen, liebe Schülerinnen und Schüler der Ballettschule John Neumeier, besonders nahe und verbunden zu sein. Das betrifft nicht nur die Leistungen, die wir gesehen haben, sondern auch diesen Raum, der uns vertraut ist von den zahlreichen Veranstaltungen, die wir hier erleben und auch veranstalten durften, und nicht zuletzt diesen Nikolaus-Nachmittag, der mittlerweile Tradition geworden ist.

An dieser Stelle haben wir oft Interviews mit Tänzern, Ballettlehrern, Ballettmeistern und Choreografen geführt und dabei Alltag, Praxis und Idee hinter dem Ballettgeschehen zum Vorschein gebracht und darüber zu diskutieren angeregt. Die Zeit würde jetzt nicht ausreichen, alle Namen hier zu nennen; lassen Sie mich nur einige wenige aus der letzten Zeit hervorheben, wie Heather Jurgensen, Sylvia Azzoni und Sacha Riabko, Carsten Jung und Jiri Bubenícek:

Immer wieder haben wir in den 30 zurückliegenden Jahren aus den großzügigen Spenden unserer Mitglieder Stipendien an begabte Ballettschüler vergeben, um ihnen zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen, hier an der Ballettschule ausgebildet zu werden. Unsere Mitglieder lassen dabei in ihrer Anstrengung nicht nach.

Manchmal sehen wir im Fernsehen einen Rückblick in die siebziger Jahre, also der Zeit, als unser Verein gegründet wurde, und wir wundern uns, wie sehr sich doch die Welt seither verändert hat. Viele Namen, Institutionen, Verhältnisse und Fragen, die uns damals geläufig waren, sind aus unserem Gedächtnis verschwunden oder haben sich in den vergangenen 30 Jahren erledigt. Damals, 1976, verstand sich unser Verein in der Sicht der Gründer – Frau Trockenbrodt, Frau Milee, Frau Lubinski, Herr Professor Düvel und Herr Wiermann – als ein lockerer Gesprächskreis von Ballettbegeisterten, die den damals noch nicht so bekannten John Neumeier unterstützen wollten, der neu nach Hamburg gekommen war. Dank der Initiative und unermüdlichen Arbeit von Herrn Wiermann, unserem heutigen Ehrenvorsitzenden, ist dieser Verein seither nicht in Vergessenheit geraten, sondern zu seiner heutigen stattlichen Größe herangewachsen, dank vorsichtiger Haushaltsführung finanziell solide fundiert, vor allem sind Horizont und Ambition seiner Mitglieder stetig gewachsen. Wir zählen jetzt 366 Mitglieder.

Nicht zuletzt erfüllt der Verein für viele seiner Mitglieder eine nützliche interne Funktion: Die vielen Reisen zu den großen Stätten des Ballettgeschehens, die gemeinsam erlebten Aufführungen und Veranstaltungen, die Clubabende in der Gurlittstraße, die Mitglieder-Rundschreiben, alles das hat den Mitgliedern eine tieferes Verständnis gegeben, ihre Urteilskraft gestärkt, sie untereinander näher gebracht - in einigen Fällen so nahe, dass sie Lebensgemeinschaften gebildet haben.

Unser Dank geht an alle Mitglieder des Hauses, die uns immer hilfreich zur Seite stehen und durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass unsere Abende ein Erfolg werden: Vom Hausmeister, der die Stühle schleppt, über den Techniker, der die Mikrofone einstellt, bis hinauf zur Ballettdirektion und Schulleitung.

Ein besonderer Dank gilt Herrn Neumeier. Er hat es uns ermöglicht, dass wir an den Proben in der Staatsoper teilnehmen können, inzwischen eine der Säulen des Vereinsgeschehens und Stimulans für die Mitglieder, die so über das Ergebnis der Arbeit orientiert sind und die Werke und Inszenierungen besser verstehen lernen.

Gerade bei der letzten Werkstatt „Parzival – Episoden und Echo“, am vergangenen Sonntag, ist mir klar geworden, wie eng wir, das Publikum und das HAMBURG BALLETT zusammengewachsen sind.

Eine Einheit, wie ich sie bis jetzt eigentlich nirgends erlebt habe.

Wir hoffen von Herzen, dass dies so bleibt, und wir Ballettfreunde werden weiterhin unsere Kraft und Arbeit dafür einsetzen. Auf unserer nächsten Mitgliederversammlung im Februar werden wir mit unseren Mitgliedern über zusätzliche Stipendien aus dem Vereinsvermögen für das Jahr 2007/08 abstimmen.

Ich wünsche Ihnen allen noch einen vergnüglichen Abend und viele schöne Gespräche mit den Tänzern und Mitgliedern des Hauses."

[Marjetta Schmitz-Esser]

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Reisen

Berlin

Nach Berlin fahren wir am 04.02.2007 mit 73 Teilnehmern zu „Malakhov & Friends“.

München

An der München-Reise vom 29.03 bis 01.04.2007 in „Die Welt des Marius Petipa“ nehmen 22 Mitglieder teil. Einzelheiten zu den Reisen hat Frau Jessenberger mitgeteilt bzw. wird sie Ihnen noch mitteilen.

Essen

Essen: Verleihung des Deutschen Tanzpreises am 28.04.2007

Susanne Linke wird den Deutschen Tanzpreis 2007 erhalten (Siehe Text von Frau Fischer). Wir bieten dazu eine Reise nach Essen vom 28. bis 29.04.2007 an. Herr Wiermann ist traditionell zu dieser Veranstaltung gefahren und wird auch in diesem Jahr in Essen dabei sein. Er hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die Fahrt zu organisieren. Die Preisverleihung findet am Abend des Sonnabends statt; wer möchte, kann im Anschluss an einem Gala-Abendessen teilnehmen. Am Sonntagnachmittag fahren wir wieder zurück nach Hamburg.

Der Reisepreis pro Person liegt bei ca. 160,00 Euro im Doppelzimmer bzw. 180,00 Euro im Einzelzimmer. Da es mit der Anmeldung drängt, bitten wir, das Anmeldeformular bis spätestens zum 24.01.2007 an Herrn Wiermann (Eingangsdatum) zu senden: Herrn Willy Wiermann, Ruseler Weg 10, 21033 Hamburg.

[Udo Rüter]

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Zur Person Susanne Linke

Gern wird sie unter der Überschrift „Tanztheater“ eingeordnet, aber damit wird man Susanne Linke und ihrer tänzerischen Arbeit nicht wirklich gerecht. Zwar gehört sie der gleichen Generation an wie Pina Bauch, Reinhild Hoffman und Johann Kresnik, doch ist sie im Grunde ihren ganz eigenen Weg gegangen.

1944 in Lüneburg geboren, durch Krankheit und Klinikaufenthalte in der Kindheit belastet, findet Susanne Linke erst spät zum Tanz; im Alter von 20 Jahren beginnt sie eine Ausbildung am Wigman-Studio in Berlin. Diese endet nach drei Jahren, denn 1967 ist gleichzeitig das Jahr der Schließung der berühmten Institution. Von 1967 bis 1970 studiert Susanne Linke an der Folkwang Schule in Essen, im Anschluss wird sie Mitglied im FOLKWANG TANZSTUDIO, einer Juniorcompagnie unter der Leitung von Pina Bausch. Ab 1975 übernimmt Susanne Linke selbst die künstlerische Leitung des Ensembles (bis 1977 gemeinsam mit Reinhild Hoffman) und trägt erheblich zur Profilierung der Truppe bei. Zu Beginn der siebziger Jahre entstehen erste eigene Choreografien, in den achtziger Jahren schafft sie den internationalen Durchbruch mit Solowerken wie „Im Bade wannen“ (1980) und „Schritte verfolgen“ (1985). Parallel dazu kreiert Susanne Linke Gruppenchoreografien, bekannt ist ihr „Frauenballett“ von 1981. Die Tänzerin Dore Hoyer ist ein großes Vorbild, die Rekonstruktion des Tanzzyklus „Affectos Humanos“, 1987 in der Berliner Akademie der Künste aufgeführt, erfährt viel Beachtung.

1979 lernt sie während eines New York Aufenthalts die Arbeit der LIMÓN DANCE COMPANY kennen, 1986 choreografiert sie für diese Truppe „Also Egmont, bitte“, im Jahr 2004 mit „Extreme Beauty“ ein weiteres Stück. 1994 übernimmt sie zusammen mit Urs Dietrich das Bremer Tanztheater. Das Paar erarbeitet einige Werke gemeinsam, zuletzt 2003 „Tanz-Dis-tanz“ für das Choreografische Zentrum in Essen. 2000 war Susanne Linke designierte künstlerische Leiterin des Choreografischen Zentrums Zeche Zollverein in Essen, seit 2001 arbeitet sie wieder als freischaffende Choreografin, u.a. an der Pariser Oper, für das NEDERLANDS DANS THEATER in Den Haag, in Tel Aviv, Mailand, Wien, Berlin.

[Dagmar Fischer]

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Gala zur Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2007

Die Laudatio für die Tanzpreisträgerin Susanne Linke wird Prof. Lutz Förster halten, beide verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Der Deutsche Tanzpreis Zukunft 2007 geht an die Tänzerin Katja Wünsche (Stuttgarter Ballett), an den Tänzer Marian Walter (Staatsballett Berlin) sowie an den jungen Choreografen Terence Kohler (Ballett des Badischen Staatstheater Karlsruhe). Laudatorin für den Nachwuchs ist Dr. Iris Jana Magdowski.

Auf dem Programm der Gala im Aalto Theater Essen stehen folgende Darbietungen:

[Dagmar Fischer]

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Kurznachrichten

Am 7. Dezember erhielt John Neumeier den „Nijinsky Award 2006“, der alle zwei Jahre vergeben wird. Prinzessin Caroline überreichte den Preis für das choreografische Lebenswerk John Neumeiers in der Opéra Garnier in Monte Carlo.

[Dagmar Fischer]

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Weitere aktuelle Veranstaltungshinweise

Archiv mit Rundschreiben (gekürzte Fassungen!)

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Letzte Aktualisierung: 28.05.07, [ddd]