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Gekürzte Fassung des Rundschreibens vom März 2013

Themenübersicht


Liebe Ballettfreunde,

nun melden wir uns wieder, nach dem langen grauen Winter, der nun hoffentlich bald in einen blühenden Frühling übergeht.

Für diejenigen von uns, die nach Essen zur Verleihung des Deutschen Tanzpreises gekommen waren, hat es schon jetzt große Momente gegeben. Wir durften sehen, wie gut auch andere Tänzer sind und was sie leisten. Wir Hamburger können so stolz sein auf unser Bundesjugendballett, das zu Recht den Tanzpreis ZUKUNFT erhalten hat. Da wollten wir vom Vorstand im Namen der Ballettfreunde nicht zurückstehen und haben den Preis mit tausend Euro aus dem Vereinsvermögen aufgebessert. Mit großer Freude haben die Tänzer, Kevin Haigen, Yohan Stegli und Lukas Onken unser Engagement zur Kenntnis genommen. Es wurden hinter der Bühne einige Fotos geschossen. Das Ergebnis werden wir demnächst in der Gurlittstraße zeigen, damit auch Sie sich an den strahlenden Gesichtern erfreuen können. Frau Fischer wird in dieser Ausgabe ausführlich über das Geschehen in Essen berichten.

Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Spendenfreudigkeit. Man sieht ja, wie sehr wir den Auszubildenden damit helfen. Zum 35-jährigen Bestehen der Ballettschule des HAMBURG BALLETT – John Neumeier im Februar 2013 habe ich auf der Nikolausfeier im Ballettzentrum 8.000 Euro aus dem Vereinsvermögen für ein Vollstipendium an die Direktorin Marianne Kruuse übergeben können. In der neuen Spielzeit 2013/14 wird Herr Neumeier einen jungen Schüler oder eine junge Schülerin benennen, die das Geld für die Ausbildung erhalten wird.

Wir bitten Sie, auch weiterhin das Erika-Milee-Stipendium zu unterstützen. So werden wir noch oft glückliche Stipendiaten erleben.

Noch einmal erinnere ich hiermit an unsere kommende Mitgliederversammlung am Dienstag, dem 9. April im Schrödersaal, wo dann auch wieder der Vorstand zu wählen sein wird.

Es freut sich auf ein baldiges Wiedersehen,

mit herzlichen Grüßen,

Ihre Marjetta Schmitz-Esser

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Deutscher Tanzpreis 2013

Alles neu macht der März. Bei der diesjährigen Verleihung der Deutschen Tanzpreise in Essen am Wochenende des 2. und 3. März gab es organisatorische Veränderungen – um es konstruktiv zu formulieren. Ulrich Roehm war als Hauptpreisträger 2013 erstmals nicht mehr für Organisation und Durchführung verantwortlich. Stattdessen wurde er geehrt: Mit einer Laudatio von der Kulturpolitikerin Dr. Iris-Jana Magdowski und mit einem Programm aus Preisträgern des Tanzpreises ZUKUNFT. Diese von Ulrich Roehm 2004 ins Leben gerufene Auszeichnung würdigte seither 14 herausragende Talente in den Bereichen Tanz und Choreografie, neun von ihnen wirkten an der Gestaltung der Gala im Aalto Opernhaus 2013 mit: Alicia Amatriain, Jason Reilly, Marijn Rademaker, Eric Gauthier, Flavio Salamanka, Thiago Bordin, Daniel Camargo, Marco Goecke und Christian Spuck. Außerdem tanzten zwei 16-jährige Zukunftshoffnungen, Kyoko Okuyama und Glauber Mendes Silva von der Staatlichen Ballettschule Berlin, einen beeindruckenden Pas de deux aus August Bournonvilles „Blumenfest in Genzano“. Die Eröffnung des viereinhalbstündigen Abends übernahm ein Ausschnitt aus „Der Traum der Roten Kammer“ mit dem BALLETT DORTMUND in der Choreografie des dortigen Ballettchefs Xin Peng Wang. Dessen Mitarbeiter, Tobias Ehinger, erhielt den Anerkennungspreis 2013 in seiner Eigenschaft als Manager des Balletts.

„Mit dem Namen John Neumeier kann man nicht viel falsch machen“, sagte Rüdiger Kruse, MdB, in seiner Laudatio auf das Bundesjugendballett, womit er rückblickend noch einmal seine Motivation erläuterte, sich für die Gründung des Ensembles eingesetzt zu haben. Der Politiker aus Hamburg sprach souverän und unterhaltsam, er war mit Abstand der beste Redner des Abends. Mit zwei Beiträgen bereicherte das Bundesjugendballett die Gala: „Brasilianische Folk Songs“ zu Musik von Heitor Villa-Lobos, live vorgetragen von drei jungen Musikern, einer Pianistin, einem Cellisten und einer berührend singenden Sopranistin; als Finale präsentierte die gesamte Gruppe dann eine Sequenz aus John Neumeiers Revue „Bernstein Dances“. Nach der Gala verbrachten Marjetta Schmitz-Esser und Ballettfreunde noch einige Zeit auf dem Empfang im Aalto Theater in bester Gesellschaft, darunter auch Preisträger vergangener Jahre sowie Persönlichkeiten der Ballettwelt aus dem In- und Ausland.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Deutscher Tanzpreis ZUKUNFT 2013 für das Bundesjugendballett

Einen sehr schönen Rahmen bot das historische Lichtburg Kino in der Essener Innenstadt für die getanzte Matinee am Sonntag. Mit vier Choreografien präsentierte sich das Bundesjugendballett ab 11 Uhr knapp zwei Stunden lang von seiner besten und vielseitigsten Seite: Den Auftakt machte „Les Yeux Verts Cheveux Noirs“ von Ensemblemitglied Patrick Eberts – ein verspielt-leichtgängiges und bezauberndes Stück, das als Auftragswerk für „Young Euro Classic“ eben dort 2012 uraufgeführt wurde, zu Klängen des chinesischen Komponisten Guo Yanwa. Es folgte der Pas de Quatre „Brasilianische Folk Songs“, choreografiert von Thiago Bordin, der auch am Gala-Abend zuvor auf dem Programm stand, sowie die „Bernstein Dances“, von Ballettintendant John Neumeier 1998 für sein HAMBURG BALLETT kreiert. Den Abschluss an diesem Vormittag bildete „Rap auf Ballett“, jene in Hamburg bereits präsentierte Kombination aus filmischer Dokumentation über das gemeinsame Projekt zwischen Rappern der Justizvollzugsanstalt Rottenburg und dem Bundesjugendballett, gefolgt von der Live-Performance, dem Ergebnis des Projekts: Sieben Songs zu klassischem Tanz.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Werkstatt der Kreativität IV im Ernst-Deutsch-Theater

Eine charmante Marianne Kruuse begrüßte die Gäste am ersten Abend der inzwischen schon als Festival geltenden Serie von Aufführungen im Ernst-Deutsch-Theater: Zum vierten Mal gehörten sechs Abende dem choreografischen Nachwuchs aus der Ballettschule des HAMBURG BALLETT. Vom 25. bis 27. Februar ging das erste Programm, vom 28. Februar bis 2. März dann das zweite Programm über die Bühne des größten privaten Sprechtheaters Deutschlands. Keine Selbstverständlichkeit, aber eine ideale Möglichkeit für die angehenden Tänzer, ihrer Kreativität im professionellen Rahmen Gestalt zu geben – Dank der guten Beziehung zwischen John Neumeier und Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des EDT.

Gezeigt wurden Arbeiten der Ballettschüler, die im Rahmen des Unterrichtsfachs „Komposition“ entstanden sind, denn dort ist individueller Erfindungsreichtum gefragt. Ganz persönlich: Diese Nummer vier war die beste „Werkstatt der Kreativität“, die ich bislang sah – vielleicht brauchte es die Erfahrung der seit 2010 mutig Vorangegangenen, um ein Signal zu setzen: Auch eigenwillige Ideen und tänzerische Experimente dürfen sein! Und weil die jeweils vierzehn bzw. elf Werke umfassenden Abende hier in Gänze nicht Platz haben, ich indes das Herausgreifen einzelner in diesem Jahr nicht angebracht finde, nur so viel: In Bezug auf Bewegungsstil, Musikauswahl und Themenvielfalt waren es nicht nur abendfüllende, sondern perspektivisch bereichernde kurze Werke von begabten Jugendlichen.

Die Noch-Schulleiterin Marianne Kruuse schlug in ihrer Moderation aufs Herzlichste schließlich einen Bogen zu ihrer Nachfolgerin: Ab Sommer 2013 wird bekanntlich Gigi Hyatt die Ballettschule des HAMBURG BALLETT leiten, die ehemalige Erste Solistin sei seit Januar dieses Jahres bereits in Hamburg, damit es eine emulgierende Übergabe geben könne – zum Besten zukünftiger kreativer Ballettschüler.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Tagesfahrt nach Lüneburg

Am 27. Januar 2013 fuhr ich mit einer Gruppe von 24 Mitgliedern per Deutsche Bahn zum Theater Lüneburg. In dem zweiteiligen Ballett-Abend mit dem Titel „Auf dem Seil“ stand „Entfesselt“ in der Choreografie von Francisco Sanchez Martinez zu Musik von Brahms und Schumann sowie „Briefe“ in der Choreografie von Miguel Cartagena zu Musik von Tschaikowsky und Sibelius auf dem Programm.

Frau Dr. Andrea Röber, ehemalige Mitarbeiterin in der Pressestelle des HAMBRG BALLETT und heute in vergleichbarer Funktion am Theater Lüneburg tätig, stellte den Hauschoreografen Sanchez Martinez vor, der sich bereit erklärte, vor unserer Gruppe in der Pause über sein Ballett zu sprechen: In „Entfesselt“ geht es um die Beziehungen zwischen Robert Schumann und seiner Frau Clara Wieck sowie Johannes Brahms in einer schwierigen Zeit der Depressionen und psychischen Erkrankung Schumanns.

Im 2.Teil „Briefe“ geht es um das Warten, Schreiben und Bekommen von Briefen auf herkömmliche Weise oder per Computer und gerne auch als SMS.

[Renate Dreher]

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Tagesfahrt nach Kiel

Am Freitagnachmittag des 15. Februar, mitten im dicksten Pendlertrubel, machten sich 27 Ballettfreunde im Zug auf den Weg nach Kiel. Dort stießen noch sieben weitere dazu, sodass die Gruppe von 34 Personen die Kantine des Theaters gut füllte. Nach einem sehr leckeren Essen vom französischen Koch kam eine ziemlich erkältete Heather Jurgensen für zehn Minuten zu uns, die allerdings gut daran tat, eher wenig zu sprechen. Im oberen Foyer erhielten wir dann eine Einführung in die Choreografie „Requiem“, die Dramaturgin Daniela Roth sprach kurzweilig über Verdi, zu dessen Komposition Yaroslav Ivanenko sein jüngstes Ballett kreiert hatte.

Das lebt von einer besonderen Verzahnung zwischen Opernchor, Gesangssolisten und den Tänzern des Kieler Ensembles. Auf drei Etagen, bis unter die sichtbare Decke des Bühnenraumes, stehen die Sängerinnen und Sänger des Chores getrennt in zwei überdimensionalen offenen Regalen, die sich manchmal – wie zwei große Portale – zur rückwärtigen Bühnenseite hin öffnen; damit geben sie zum einen mehr Raum für die Tänzer frei, zum anderen auch den Blick auf farbige Projektionen der Rückwand, die entfesselte Elemente wie Wind und Wasser verfremdet zeigen. Die vier Gesangssolisten bewegen sich souverän inmitten der Tänzer, werden sogar gezielt in die Choreografie einbezogen – so gelingt dem Choreografen über seine thematische Bearbeitung vom Tod und Leben hinaus gleichzeitig eine Versöhnung zwischen Oper und Ballett – den beiden über Jahrhunderte hinweg miteinander konkurrierenden Künsten.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Letzte Aktualisierung: 15.07.13, [ddd]