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Gekürzte Fassung des Rundschreibens vom Oktober 2013

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Liebe Ballettfreunde,

ich möchte über unsere Ballettreise nach Bratislava berichten. In Wien hatte ich mich schon am Nachmittag mit Frau Jessenberger am Flughafen getroffen, um den Ablauf des Programms zu besprechen, was bei einer Tasse Wiener Kaffee und Kuchen geschah.

Pünktlich um 18:15 Uhr landete die Maschine mit unseren 24 Teilnehmern aus Hamburg. Frau Jessenberger und ich standen an der Absperrung und lachende Gesichter kamen uns entgegen. Der Bus nach Bratislava stand auch schon bereit. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde Fahrt kamen wir beim Hotel Devin an, das direkt an der Donau liegt. Es ist ein wunderschön renoviertes Haus im Stil der zwanziger Jahre mit allem Komfort und sogar einem Schwimmbad. Wir haben unsere Zimmer bezogen und gleich anschließend verbrachten wir den Abend zusammen im Restaurant Zichy in der Altstadt. Dort haben wir gleich eine Kostprobe der slovakischen Küche bekommen. Bei Gänseleber, Palatschinken und Knödeln und dem ausgezeichneten Bier waren alle zufrieden. Gut gelaunt gingen wir zurück ins Hotel und verbrachten in geschmackvoll eingerichteten Zimmern unsere erste Nacht.

Am nächsten Morgen schien uns das Wetter nicht hold zu sein, es regnete. Aber mit dem kleinen, auf alt getrimmten Bus, ging es zur ersten Stadtbesichtigung mit Führerin Eva, die uns die ganzen Tage mit großer Kenntnis des Landes und ihrem sehr trockenen Humor begleitet hat. Besonders beeindruckend waren die alte Burg mit Aussicht auf die Stadt, der Martinsdom und der Primatipalast. Vieles erinnert hier an Ungarn, was nicht verwundert, war Bratislava doch lange Zeit Ungarns Hauptstadt, genannt Poszony. Zu Mittag freuten sich einige von uns an Kuchen und Kaffee im berühmten Café Mayer. Höhepunkt am Abend war die Ballettgala in der Alten Oper, einem Bau von Helmer und Fellner. Das waren Architekten, die in ganz Europa Theater gebaut haben, wie zum Beispiel das Schauspielhaus in Hamburg und das Theater in Salzburg. Die Ballettgala präsentierte sich als eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten einer modernen Klinik. So war das Fernsehen da, es gab den roten Teppich für die slovakische Prominenz und freie Getränke, jedenfalls am Anfang.

Gesehen haben wir ein reichhaltiges Programm mit Tänzern des slovakischen Nationalballetts und Gästen aus Tschechien, Italien und Österreich. Nina Polàková und Roman Lazík vom Wiener Staatsballett werden einige von uns noch aus der Volksoper in Wien in Erinnerung haben, wo sie im Ballett von Balanchine und in „Marie Antoinette“ von Patrick de Bana aufgetreten sind.

Am zweiten Tag strahlender Sonnenschein! Ideales Wetter für den geplanten Ausflug nach Eisenstadt, Rust und Mörbisch am Neusiedler See! Im Schloss Esterhazy in Eisenstadt besuchten wir die Haydn-Ausstellung, die uns auf sehr moderne Weise viel über das Leben des großen Komponisten zeigte. Leider blieb nicht allzu viel Zeit, um den herrlichen, riesigen Park des Schlosses in seinem bunten Herbstkleid zu genießen. Aber der Tag ließ sich nicht verlängern und wir sollten doch noch das entzückende Städtchen Rust mit seinen schmucken, niedrigen Häusern und den viel gerühmten Störchen sehen. Die tummelten sich gerade auf einer Wiese vor dem See. Wir mussten rechtzeitig zurück ins Hotel, um uns für den Abend im Nationaltheater umziehen zu können. Dieses Mal wussten wir gar nicht, was uns erwarten würde. Angesagt war eine moderne Version von“ Romeo und Julia“ mit Hip-Hop-Tänzern. Und tatsächlich. Es wurde ein ungewöhnlicher Abend, der uns vollkommen neue Einblicke in die heutige Jugendkultur gewährte. Die Geschichte wurde slapstickartig erzählt, bei fast unerträglich lauter Musik, glänzender mimischer Darstellung, aber doch mit einer Brutalität, die erschaudern ließ. Eine Aufführung, die viel Gesprächsstoff beim anschließenden Beisammensein gab.

Am anderen Morgen, wieder bei strahlendem Sonnenschein, fuhren wir mit unserer Führerin Eva in die Kleinen Karpaten zur Burg Roter Stein, auch als Bibersburg bekannt, eine der schönsten Burgen der Slowakei. Ihre Geschichte war wechselhaft, wurde 1580 von Graf Palffy gekauft und blieb bis 1945 im Besitz dieser Familie.

An diesem Tag hatten wir auch die Gelegenheit, eine Keramikmanufaktur zu besichtigen, wo tatsächlich noch alles von Hand hergestellt wird. Einige von uns erstanden dort sehr schöne Mitbringsel. Mit einer Weinprobe klang unser Besuch aus. Nun ging es weiter fröhlich und heiter nach Bratislava zurück, wo wir bei gutem Essen den Abend beschlossen haben.

Ich muss sagen, dass die Gruppe besonders harmonisch war, jeder mit jedem das Gespräch suchte und auf diese Weise eine große Zusammengehörigkeit zu spüren war.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen und schon stand wieder die Heimreise bevor. Am Vormittag des Reisetags besichtigte ich mit Frau Jessenberger das Restaurant auf der Donaubrücke, welches ich vom Bett aus schon jeden Tag hatte sehen können. Die Aussicht von dort oben ist wunderbar und man konnte erblicken, welch schöne Erholungsgebiete unmittelbar an der Donau sich den Menschen bieten. Etwas wehmütig war dann die Rückfahrt vom Flughafen. Mir fiel die Trennung von der Gruppe jedenfalls schwer, musste aber im Galopp zu meinem Bus zum Westbahnhof, um dort meinen Zug nach Innsbruck zu erreichen.

Im Zug ließ ich dann noch einmal die wunderbaren Erlebnisse vorüberziehen.

Danken möchte ich an dieser Stelle von ganzem Herzen Frau Jessenberger für die hervorragende Planung der Reise, die meiner Idee entsprungen war, sowie Frau Dreher, die uns bei den Vorbereitungen kräftig geholfen hat. Ich freue mich jedes Mal über unsere gute Zusammenarbeit.

[Marjetta Schmitz-Esser]

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Letzte Aktualisierung: 29.01.14, [ddd]