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Gekürzte Fassung des Rundschreibens vom Juli 2017

Themenübersicht


Liebe Ballettfreunde,

die letzten Lichter sind gelöscht, und die Ballett-Tage 2017 gehören der Vergangenheit an. Dieses Mal war das sonst so fröhliche und festliche Ereignis gestört durch die Unruhen des G20-Gipfels in Hamburg. Auf diesem Wege möchte ich mich im Namen der Ballettfreunde bedanken bei den Tänzerinnen und Tänzern und allen Mitarbeitern der Hamburgischen Staatsoper, die trotz massiver Schwierigkeiten von außen, den Betrieb für das Publikum unter größten Anstrengungen aufrecht erhalten haben.

Wir denken gerne an die gelungenen Aufführungen. Um nur einige zu nennen: „Anna Karenina“, das Gastspiel des National Ballet of China sowie die fulminante Abschluss-Gala mit üblichem Konfetti-Regen und endlosem Applaus. Darüber berichtet Frau Fischer ausführlich in diesem Rundschreiben.

Wir haben wieder einmal gesehen, wie wichtig es ist, die jungen Tänzerinnen und Tänzer auch finanziell zu unterstützen, damit sie es zu solchen Höchstleistungen bringen. Deshalb bitten wir Sie, liebe Ballettfreunde, uns weiterhin mit ihren Spenden zu unterstützen, um die Ausbildung des Ballettnachwuchses auch in Zukunft zu ermöglichen. Außerdem haben wir von diesem Geld auch Kostüme, Produktionen, technische Geräte etc. bezahlt und so zum Erfolg von einigen Aufführungen beigetragen. Besonders dankbar ist immer das Bundesjugendballett für unsere Hilfe. Überweisungsträger liegen diesem Rundschreiben bei. Die Spende ist als Sonderausgabe steuerlich abzugsfähig.

Nun geht es um eine ernsthafte Sache. Bei der letzten Mitgliederversammlung teilten uns Frau Dreher und Herr Dr. Böttcher mit, dass sie mit Ende des Jahres 2018 ihre Arbeit im Verein aufgeben wollen, um endgültig in den Ruhestand zu treten.

Noch einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ab September unsere Mittwoch-Abende in der neuen Geschäftsstelle im Hotel Baseler Hof, Esplanade 11 stattfinden. Die genauen Termine finden Sie auf der letzten Seite dieses Rundscheibens.

Die vorangekündigte Reise nach Straßburg im April 2018 ist in Vorbereitung, ebenso eine Tagesfahrt nach Flensburg am Samstag, dem 02.12.17 zu „Don Quichotte“ von der Choreografin am Flensburger Theater, Katharina Torwesten. Im nächsten September-Rundschreiben erfahren Sie die genauen Abläufe.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer und verbleibe mit sehr herzlichen Grüßen

Ihre Marjetta Schmitz-Esser

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Hamburger Ballett-Tage 2017 mit „Anna Karenina“

Ein Gefährt dieser Art war noch nie in einem Ballett auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu sehen: Ein großer, grüner Traktor! John Neumeier wagt Neues in seiner jüngsten Uraufführung „Anna Karenina“, die am 2. Juli die 43. Hamburger Ballett-Tage eröffnete.

„Inspiriert von Leo Tolstoi“ steht relativierend im Programmheft. Der Choreograf legte den viele hundert Seiten starken Roman seinem neuen Werk zugrunde, doch seine „Anna Karenina“ lebt und leidet im 21. Jahrhundert. Denn der Grundkonflikt dieser epochalen Geschichte ist zeitlos.

Auf der Bühne klingelt das Handy von „Anna Karenina“: Ihr Bruder braucht Hilfe, seine Ehe ist in Gefahr, weil er ständig fremdgeht. Also macht sich Anna auf den Weg zu ihm, legt bei ihrer Schwägerin mehr als nur ein gutes Wort für den unverbesserlichen Gatten ein und rettet so die gesamte Familie – immerhin haben die beiden fünf Kinder! Was ihr bei den Verwandten gelingt, schafft sie selbst nicht: Anna Karenina wird sich am Ende das Leben nehmen, gefangen in einem ausweglosen Beziehungsgefüge zwischen Ehemann, dem Geliebten und ihrem Sohn.

Schon die erste Szene erinnert an Bilder, wie sie auch aus einem US-amerikanischen Wahlkampf über das Fernsehen übertragen werden könnten: Karenin, Annas Mann, steht als Politiker in der Öffentlichkeit. Einen Skandal kann er sich nicht leisten, folglich ist er mehr um seinen Ruf als um das harmonische Miteinander in seiner Ehe besorgt; dass sich seine Frau aufgrund fehlender Wärme in den jungen Wronski verliebt, macht John Neumeier in seiner Choreografie mit wenigen Gesten deutlich. Wronski zuliebe lässt Anna ihren Mann und den Sohn zurück – und zerbricht daran. Ivan Urban tanzte den karrierebesessenen Karenin, Anna Laudere die Titelrolle und Edwin Revazov ihren jüngeren Geliebten Wronski.

Als Gegenentwurf zu dieser hoffnungslosen Liebe gibt es eine, die Bestand hat: Jene zwischen Wronskis verschmähter Verlobten Kitty und dem Landadeligen Lewin – einer Figur, die als Leo Tolstois Alter Ego gelten kann. Emilie Mazon und Aleix Martinez verkörpern jene beiden, die ihr Glück erst nach einigen Hindernissen auf dem Land, zwischen oben erwähntem Traktor und einem Heuhaufen als Bühnenbild, finden werden. Ihre Beziehung ist anders, und so fällt auch die sie begleitende Musik aus dem Rahmen: Ihre Liebesgeschichte wird von Cat Stevens’ Songs begleitet, während die übrige Handlung von Peter Tschaikowsky und Alfred Schnittke akustisch untermalt wird – und zwar derart passgenau, dass man meint, die Musik sei für John Neumeiers Vorhaben komponiert worden.

Gemäß Romanvorlage springt die Handlung häufig zwischen den beiden russischen Großstädten Moskau und St. Petersburg; für diese Tatsache fand John Neumeier eine praktikable Lösung: Er zeigt die räumlich getrennten Vorgänge zeitgleich auf der Bühne, durch helle, mobile Stellwände voneinander separiert. Während also beispielsweise der sportliche Wronski in Moskau trainiert, absolviert Anna Karenina mit ihrem Mann einen öffentlichen Auftritt, der seiner politischen Laufbahn förderlich sein soll.

Tolstoi entwarf mit seinem 1877/78 veröffentlichten Roman ein Sittengemälde seiner Zeit, das sich moralischen Fragen seiner (adeligen) russischen Zeitgenossen widmet. Nichts anderes macht John Neumeier, indem er die Konflikte in die westliche Welt des 21. Jahrhunderts überträgt. Wer den Roman oder eine Verfilmung des Stoffes kennt, hat eindeutig mehr Genuss. Die enorme Verzweiflung oder das ruhige Glück aber vermitteln sich auch so, dank der klaren Choreografie und der virtuosen Körpersprache.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Gastspiel National Ballet of China

Kraniche flattern aufgeschreckt über den See – was der Schwan für Europa, ist der Kranich im chinesischen Ballett: Sinnbild der Eleganz. Das traditionell einzige Gastspiel der Hamburger Ballett-Tage kam 2017 aus Peking. Rund 60 Tänzer zeigten sechs sehr unterschiedliche Werke aus dem Reich der Mitte – das National Ballet of China wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

Damit Hamburger Zuschauer die Chance auf ein besseres Verständnis haben, gab es vor der Aufführung eine fachkundige Einführung, einen rund halbstündigen Vortrag im vierten Stock der Staatsoper. Dort erfuhr man, dass es sich beim Eröffnungsstück des Abends, „Der Ruf des Kranichs“, um den zweiten Akt eines Balletts handelte: Es erzählt von der bedrohten Vogel-Art, die von einer jungen Frau gerettet wird, indem diese sich selbst opfert.

„Close Your Eyes When It’s Getting Dark“ erwies sich als handlungsloses Werk, das eine aufgeladene Atmosphäre innerhalb einer Gruppe junger Menschen einfängt. Zu mitunter aggressiver, westlicher Musik geht es um ein gegenseitiges Messen und miteinander Konkurrieren.

In „How Beautiful is Heaven“ sieht sich eine Frau mit dem nahenden Tod konfrontiert und geht ihm ohne Angst entgegen, immer wieder aufgefangen von ihrem Partner und einem weichen Kopfkissen.

Als Publikumsliebling erwies sich ein Mönch, der als schmutziger und tollpatschiger Außenseiter dennoch als „Buddha Ji“ die Erleuchtung erreichen kann – ein wunderbares Solo, das die spirituelle Entwicklung körperlich sichtbar werden ließ.

„Sacrifice“ wiederum war eine weitere formale Choreografie zu Volksmusik, die sich streng an waagerechten und vertikalen Linien orientierte und in der es im weitesten Sinn um eine Opferung ging.

Der zweistündige Abend schloss mit „Yellow River“, einer Hymne an den gelben Fluss, der als Wiege des chinesischen Volkes gilt – ein ebenso fremdes wie faszinierendes Gastspiel.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Nijinsky-Gala

Fünfzehn Minuten Applaus krönten die fünfstündige Nijinsky-Gala am 16. Juli in der Staatsoper: John Neumeier und das Hamburg Ballett verabschiedeten sich mit dem traditionellen Finale am Ende der 43. Hamburger Ballett-Tage in die Sommerpause – nicht ohne vorher noch einmal alle Register zu ziehen.

Von Russland war die zu Ende gehende Saison inspiriert: nicht politisch, sondern künstlerisch, wie Neumeier als Moderator scherzte. Passenderweise eröffnete der Abend mit russischem Volkstanz, den rund hundert Ballettschüler aller Altersstufen als Ouvertüre präsentierten.

Der für die Entwicklung des Balletts sicher bedeutendste Komponist des 19. Jahrhunderts, Peter Tschaikowsky, begleitete die darauf folgenden beiden Ausschnitte: Im Blauen-Vogel-Pas de deux aus „Dornröschen“ strahlten Xue Lin und Alexandr Trusch, im Grand Pas de deux des selben Werks Carolina Agüero und Alexandre Riabko. Den nächsten Grand Pas de deux aus einem anderen Tschaikowsky-Klassiker hatte John Neumeier speziell für diese Gala vervielfältigt: Drei Paare verblüfften mit wechselnden Einsätzen und zum Ende mit einer Dreifach-Präsenz. Zu einer Fusion aus vier Gastsolisten des Wiener Staatsballett mit heimischen Tänzern kam es im Beitrag aus „Le Pavillon d’Armide“. Der erste Teil des Abends endete mit einem Ausblick auf die nächste Spielzeit: Dann nämlich wird John Neumeier einen beliebten Klassiker nach Hamburg holen: „Don Quixote“ – ein Ballett, das es in unzähligen Versionen gibt, von denen jede einzelne für sich reklamiert, das Original zu sein. Eines dieser Originale hält John Neumeier nach eigener Aussage für tatsächlich werkgetreu, und das ist die Fassung von Rudolf Nurejew und Marius Petipa, die das Hamburger Publikum in der kommenden Saison zu sehen bekommt.

War der erste Teil des Abends mit „Die Klassische Tradition“ überschrieben, so stand der nächste Teilabschnitt der Gala unter dem Motto „Igor Strawinsky und der Durchbruch im 20. Jahrhundert“. Zu dessen weniger bekannten Komposition „Dumbarton Oaks“, die als Auftragswerk von Robert Bliss, Besitzer des gleichnamigen Landsitzes, im Jahr 1938 entstand, tanzten die acht Mitglieder des Bundesjugendballetts eine in Gemeinschaftsarbeit entstandene Choreografie voller Bewegungswitz und mit origineller Body-Percussion.

Der Ausnahme-Tänzer Lloyd Riggins war einmal mehr in der Rolle des „Petruschka“ zu sehen, allerdings ohne Maske und Kostüm, stattdessen in einem schlichten, grauen Anzug; diese Veränderungen warfen ein ganz neues Licht auf das sensationelle Solo, das Michail Fokin 1911 für den 23-jährigen Waslaw Nijinsky kreierte. Damalige Zeitgenossen stellten Parallelen her zwischen der Figur des Zauberers und seiner männlichen Puppe im Ballett einerseits und Diaghilew in seiner Eigenschaft als Impresario und seinem von ihm abhängigen Protégé Nijinsky andererseits, wie John Neumeier zu erzählen wusste.

Drei Solisten vom National Ballet of China waren auch nach dem Gastspiel noch in Hamburg geblieben und bereicherten die Gala mit einer Uraufführung: Zhang Zhenxin choreografierte für sich und ihre zwei männlichen Partner „Fusing“ zum Höllentanz aus Strawinskys bekanntem Ballett „Der Feuervogel“.

Die wichtigste Komposition des 20. Jahrhunderts sei Strawinskys „Le Sacre du Printemps“, so Neumeier. Auch er schuf seine tänzerische Interpretation zur 1913 entstandenen Musik; an diesem Abend verkörperte Patricia Friza das weibliche Opfer, das sich zu Tode tanzt.

„Die Tradition geht weiter“ signalisierte der dritte und letzte Teil der Gala. Geht es um Musik für Ballett, so sei Sergej Prokofjew der zweitwichtigste Komponist Russlands. Dessen Werke wählte John Neumeier für „A Cinderella Story“, und anlässlich der Nijinsky-Gala tanzte Florencia Chinellato mit Christopher Evans als Cinderella und Prinz den Ball-Pas de deux.

Aus seiner erst wenige Tage zuvor uraufgeführten Choreografie „Anna Karenina“ tanzte das Hamburg Ballett die Szene „Kittys Verlobung“, als Programmpunkt kurzfristig eingefügt.

Es folgte der Waldszene-Pas de deux aus Bournonvilles „La Sylphide“, getanzt von zwei Gastsolisten vom Ballett des Bolschoi-Theaters.

Aus Anlass des 90. Geburtstages des legendären russischen Choreografen Yuri Grigorowich – auch Übervater des Bolschoi-Balletts genannt – sah das Hamburger Publikum einen Pas de deux aus „Spartacus“, jenem linientreuen Ballett aus dem Jahr 1968, das in der sowjetischen Ära zu einer Art Visitenkarte des Bolschoi-Balletts wurde. Den Titelhelden und seine Geliebte Phrygia tanzten Erik Murzagaliyev und Ksenia Ryzhkova, Solisten beim Bayerischen Staatsballett, das seit einem Jahr unter der Leitung des russischen Tänzers und Ballettdirektors Igor Zelensky steht und den Sowjet-Klassiker im Repertoire hat.

Zum Finale der Nijinsky-Gala ging es musikalisch noch einmal zurück ins 19. Jahrhundert: Tschaikowsky begleitet John Crankos geniales Handlungsballett „Onegin“, das 1965 (bzw. in der zweiten Fassung 1967) uraufgeführt wurde. Weltstar Alessandra Ferri reiste nach Hamburg, um als Tatjana den berühmten Schluss-Pas de deux des Werks zu zeigen – vor Kurzem hatte sie Crankos Klassiker in New York City mit dem American Ballet Theatre getanzt. In der bewegenden letzten Szene verzichtet sie auf Eugen Onegin, den sie eigentlich noch liebt, entscheidet sich schweren Herzens gegen ihn; in Hamburg übernahm Edvin Revazov die Titelrolle.

Mit „Klein Russland“ endete die 43. Nijinsky-Gala in der Hamburgischen Staatsoper gegen 23 Uhr: In John Neumeiers Choreografie tanzten Erste Solisten gemeinsam mit Schülern der Ballett-Schule, bevor der bunte Konfetti-Regen nach der Applaus-Ordnung auf die Beteiligten niederging. John Neumeier bedankte sich besonders herzlich bei den Bühnenarbeitern, die es tatsächlich geschafft haben, ganze Bühnenbilder – wie beispielsweise jenes aus „Onegin“ – in nur wenigen Momenten aufzubauen und so entscheidend zur Atmosphäre beitrugen!

Auf ein Wiedersehen in der nächsten 44. Spielzeit mit John Neumeier und dem Hamburg Ballett! Sie eröffnet am 17. September um 18 Uhr mit der Wiederaufnahme von „Chopin Dances“, zwei Balletten von Jérôme Robbins.

[Dagmar Ellen Fischer]

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Gastspiel Alvin Ailey American Dance Theate

Für sieben Tage kommt das weltberühmte Alvin Ailey American Dance Theater aus New York City zu einem Gastspiel in die Hamburgische Staatsoper. Dort gastierte die Company zuletzt vor sechs Jahren.

Die Geschichte des Ensembles aus den USA ist einmalig und untrennbar mit dem namensgebenden Gründer verbunden: Alvin Ailey hatte am eigenen Leib erfahren müssen, was Diskriminierung heißt. Als unehelicher Sohn einer minderjährigen Schwarzen kam er 1931 in Texas zur Welt – einem Bundesstaat, in dem Lynchmorde an Afro-Amerikanern damals durchaus keine Seltenheit waren. Um als schwarzer Tänzer überhaupt auftreten zu können, musste er sein eigenes Ensemble gründen – und revolutionierte damit die Tanzwelt. Die Company mit ausschließlich schwarzen Künstlern wurde Anfang der 1960er Jahre unter Präsident Kennedy als US-Kultur-Botschafter gefördert und tourte erfolgreich international. Heute, fast 30 Jahre nach Aileys Tod, gehört die Company immer noch zur Weltspitze.

Die grundlegende Botschaft ist so überzeugend wie einfach: Mag das persönliche Elend eines Menschen noch so groß sein, in jedem schlummert die Kraft, für ein besseres Leben zu kämpfen. Längst hat sich die Truppe für Künstler jeder Hautfarbe und Nationalität geöffnet, auch Tänzer europäischer und asiatischer Herkunft gehören inzwischen dazu.

Neben dem Repertoire, das Alvin Ailey hinterließ, werden regelmäßig jüngere Choreografen eingeladen, um im Geist des Gründers neue Werke zu kreieren. Zu ihnen gehört Ronald K. Brown, dessen „Open Door“ ist eine organische Verbindung aus modernem und afrikanischem Tanz. Von Paul Taylor, Pionier für modernen Tanz Jahrgang 1930, steht mit „Piazolla Caldera“ eine Hommage an den Tango Argentino auf dem Programm. Der heutige künstlerische Leiter der Truppe, Robert Battle, steuert „Takademe“ bei, ein faszinierendes humorvolles, dreiminütiges Solo zu rhythmisierter Sprache. Das furiose Finale bildet schließlich „Revelations“, Alvin Aileys getanztes Vermächtnis, in dem er Kindheitserinnerungen aus Texas in ein zeitloses Feuerwerk aus Farbe und Bewegung verwandelt. Diese vier Werke mit sehr unterschiedlichen choreografischen Handschriften stehenin Hamburg auf dem Programm.

Unter den Tänzern ist einer, dessen Lebensweg jenem von Alvin Ailey verblüffend ähnelt: Solomon Dumas fand im Tanz ebenfalls seine Chance, aus einfachen Verhältnissen in die Tanzelite der USA aufzusteigen. Zunächst besuchte er widerwillig als Jugendlicher ein Ailey-Camp für Amateure, denn Tanz war für ihn undenkbar, weil unmännlich. Heute ist er als Mitglied des Alvin Ailey American Dance Theater ganz oben angekommen.

15.-21.8., Staatsoper, Karten 36-96 Euro, Tel. 01806-10 10 11

[Dagmar Ellen Fischer]

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Kurznachrichten

Veränderungen beim Hamburg Ballett:

Die beiden Vorstellungen des Balletts „Nijinsky“ am 25. und 27. Mai 2017 mit Alexandre Riabko in der Titelrolle wurden vom NDR für den Fernsehsender ARTE aufgezeichnet. Ein Sendetermin wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Am Hamburger Flughafen wurde der Wartebereich an den Gates C 02 bis C 05 neu gestaltet. Dort sind Fotos von John Neumeiers Balletten mit Tänzern der Compagnie zu sehen: Momentaufnahmen aus Signaturstücken des Choreografen wie „Dritte Sinfonie von Gustav Mahler“, „Die Kameliendame“ und „Nijinsky“ sowie Fotos von „Turangalîla“. Einen zusätzlichen Blickfang bildet eine Aufnahme mit John Neumeier als Tänzer, das mit einem Zitat von ihm und seiner Signatur kombiniert ist. Alle Fotos stammen von Kiran West. „Das Hamburg Ballett ist in jeder Saison mit repräsentativen Gastspielen auf mehreren Kontinenten präsent und wird dort als Kulturbotschafter Hamburgs und Deutschlands wahrgenommen. Der Hamburg Airport bildet gewissermaßen den Ausgangspunkt unserer Tourneen wie auch meiner eigenen Tätigkeit als Gastchoreograf bei weltweit führenden Ballettcompagnien. Insofern bin ich die Kooperation gerne eingegangen und freue mich über die gelungene Gestaltung des neuen Gate-Bereichs, der unser internationales Engagement eindrucksvoll aufgreift“, so Ballettintendant John Neumeier.

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Weitere aktuelle Veranstaltungshinweise

Archiv mit Rundschreiben (gekürzte Fassungen!)

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Letzte Aktualisierung: 28.08.17, [ddd]