Im Moment bieten wir Ihnen an den Mittwoch-Abenden ein wirklich abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Gästen an. So konnten wir am 17. April Marianne Kruuse als Gast begrüßen, die uns sehr viel über die Anfänge ihrer Tänzerkarriere in Dänemark, aber auch von anderen Stationen ihrer Tänzerlaufbahn erzählte.
Marianne Kruuse, die sich auch eine Schauspielerkarriere hätte vorstellen können, kam durch ihre Mutter zum Ballett. Erste Schritte machte sie dann in einer kleinen Gastspielcompagnie in Dänemark und Schweden. Die Auftritte waren allerdings nur sporadisch, zwischen den Auftritten passierte oft wochenlang nichts, außer dem Tanztraining.
Mit einer anderen kleinen Compagnie aus Paris tourte sie Anfang der 1960er Jahre durch die USA und durch Asien, bevor sie Egon Madsen nach Stuttgart folgte – allerdings musste sie dort drei Mal vortanzen, ehe sie John Cranko, den Gründer des erfolgreichen Stuttgarter Balletts, von sich überzeugen konnte. In Stuttgart begegnete sie dann auch John Neumeier, der dort im Rahmen der Reihe der Jungen Choreografen 1965 das erste Stück für sie choreografierte.
John Neumeier nahm sie 1969 mit nach Frankfurt und 1973 nach Hamburg; in Frankfurt choreografierte er bereits die Julia in „Romeo und Julia“ für sie, eine Rolle, die sie in der späteren Hamburger Premiere dann mit John Neumeier als Romeo tanzte.
Bis 2013 war sie beim Hamburg Ballett beschäftigt, erst als John Neumeiers Muse, danach als Pädagogin und Leiterin der Ballettschule.
[Timm Berkefeld]