„Ghost Light“ ist „Produktion des Jahres“

Kritiker der Zeitschrift „tanz“ wählen „Ghost Light“ zur „Produktion des Jahres“

Das Ensemble-Ballett respektiere nicht nur das geltende Abstandsgebot des Corona-Sommers 2020, sondern mache es zum Thema, urteilten die Kritiker. „Die Vorstellung hat sich ins Gedächtnis gebrannt. Und damit das: Wie Künstlerinnen und Künstler eine sehr schwierige Situation gemeinsam in ein Kunstwerk zu übertragen vermögen, als Form, nicht als Thema, und schon gar nicht als Klage – und wie diese Form zurückwirkt auf die Gruppe als Ganzes und somit dem Kunstwerk, als Form, politischen Gehalt gibt“, so Tanzkritikerin Lilo Weber. Manuel Brug (Die Welt) hebt positiv hervor, wie sich John Neumeier für das Hamburg Ballett „so diszipliniert wie kreativ gegen die Pandemie-Zumutungen gestellt hat“. Martina Wohlthat (NZZ) lobt nicht nur die in Corona-Zeiten entstandene Produktion „Ghost Light“, sondern auch den Choreografen John Neumeier, „ein Leuchtturm in düsteren Zeiten in Gestalt einer Glühbirne“. Auch die DVD-Verfilmung von „Ghost Light“ findet Erwähnung in der Kritikerumfrage: „leise, emotional, eindringlich“, urteilt Volkmar Draeger (dance for you, Forum). Zudem können sich Tänzerinnen und Tänzer des Hamburg Ballett über gleich mehrere Nennungen freuen: Die Ersten Solisten Anna Laudere und Edvin Revazov für ihre Auftritte in „Ghost Light“ (Martina Wohlthat, NZZ) und Aleix Martínez (Manuel Brug, Die Welt), der in dieser Saison zum Ersten Solisten aufgestiegen ist. Ein Lob von Manuel Brug geht auch an die neue Generation von Tänzerinnen und Tänzern beim Hamburg Ballett.


„Ghost Light“ feierte am 6. September 2020 in der Hamburgischen Staatsoper Uraufführung und erschien im Frühjahr 2021 als DVD und Blu-ray (Aufzeichnung aus dem Festspielhaus Baden-Baden). Für die Aufnahme interpretierte David Fray die Soloklaviermusik von Franz Schubert. Entwickelt in Fragmenten mit kleinen Gruppen von Tänzerinnen und Tänzern und unter den Restriktionen von Covid-19, reflektiert die Choreografie zu Schuberts Musik Situationen, Ängste, Beziehungen, Erinnerungen und Emotionen, die während der Pandemie erlebt wurden.